Das neue Jahr ist nun bald 2 Wochen alt. Höchste Zeit, die Änderungen des letzten Jahres Revue passieren zu lassen, die die Online-Marketing-Branche 2013 so richtig durchgeschüttelt haben und von einem Kampf zwischen den Platzhirschen Facebook und Google um die Gunst der Werbetreibenden geprägt waren. Wir haben eine chronologische Aufstellung aller wichtigen Änderungen in 2013 zusammengestellt und ihre Implikationen für 2014 bewertet:
Januar

Facebook Graph Search
- Facebook stellt Graph Search vor und gewährt damit Zugriff zu einem riesigen Datennetzwerk, das detailliert nach Interessen, Marken, Beziehungen, Freunden, Orten, Sprachen u.v.m. durchsucht werden kann – potenziell eine Goldgrube für Werbetreibende. Während die einen es Facebook gleichtun, sich in ihrer Euphorie überschlagen und Facebook der Entthronung von Googles Search-Business nahe sehen, zweifeln andere die tatsächliche Tragweite und Sinnhaftigkeit dieser Neuerung und die Relevanz für die User (und damit auch für die Werbetreibenden) an. Letztere sollten (zumindest bis heute) Recht behalten: ob Graph Search ebenso mit Pauken und Trompeten scheitern wird wie Poke (aka Snapchat-Killer) und Home (aka Neuerfindung des Mobiltelefons) bleibt abzuwarten, außer einer Pressemeldung zur Erweiterung von Graph Search auf weitere Bereiche hat man aber nicht mehr viel davon gehört. Hintergrundstory zur Entwicklung von Facebooks Graph Search durch Ex-Google-Mitarbeiter und warum es an den kognitiven Kosten scheitern wird.
- Ebenfalls im Januar kündigt Facebook an, dass es Werbetreibenden nun auch wie Google die Möglichkeit bietet, Conversions der geschalteten Kampagnen über Tracking-Pixel direkt zu messen. Im Gegensatz zu Google kann Facebook die Conversion eines Users jedoch sogar Device-übergreifend tracken, da es pro User eine eindeutige Identifizierung verwendet. Google wird im Oktober mit seiner Version des Cross-Device-Trackings nachziehen.
Februar
- Google stellt den neuen Standard für AdWords vor: Enhanced Campaigns. Anzeigenerweiterungen für alle Endgeräte, Gebotsanpassungen und neue Reporting-Maßnahmen sollen Werbetreibende für die heutige Multi-Device-Welt bestens ausrüsten, um abhängig von Kontext, Gerätetyp und Tageszeit die jeweils passendste Anzeige auszuliefern und die Relevanz damit zu erhöhen.
März
- Facebook stellt seinen neuen Newsfeed vor, der den Content in den Mittelpunkt stellt und das Design für alle Endgeräte synchronisiert. Diese neuen Features sollen die Qualität der Anzeigen verbessern, die nun unauffälliger und mit hochwertigem Bildmaterial als gesponserte Beiträge in normaler Beitragsgröße im Newsfeed der Nutzer erscheinen. Dieser fällt in Nutzertests jedoch durch und wird im Dezember daher vorerst auf Eis gelegt.

Facebooks neuer Newsfeed
April
- Google stellt den Display Planner für AdWords vor. Das Tool liefert Placement- und Themenvorschläge in Verbindung mit wichtigen Insights wie Cookies, Impressionen, CPCs und demografischen Charakteristika.
Mai:
- Das von Google vorgestellte Display Benchmarks Tool ermöglicht den Vergleich der eigenen Daten mit durchschnittlichen Daten zu Region, Kategorie, Format und Größe der Banneranzeigen. Damit lassen sich Reportings einordnen und bewerten.
Juni
- Extensions-Month: Google AdWords ermöglicht die Einbindung von Reviews und Bildern in Anzeigen. Außerdem kann man nun Sitelinks mit Text befüllen, sodass Relevanz, Nutzen und folglich die CTR der Anzeige erheblich steigen.
Einbindung von Reviews (Quelle: Google)
Einbindung von Ratings (Quelle: Google)
Einbindung von Sitelinks (Quelle: Google)
Juli
- Das Reporting-Make-Over im Facebook Ads Manager macht die zukünftigen Erstellungen der Reportings bedeutend leichter, effektiver und schneller.
- LinkedIn führt Sponsored Updates ein. Künftig werden gesponserte Beitrage im Newsfeed der Nutzer gezeigt.
August
- Die Verknüpfung von Google AdWords und Google Webmaster Tools ermöglicht die Identifikation von organischen Suchanfragen und deren AdWords-Potenzial. Durch diesen Workaround können die nun via Google-Analytics kaum noch zugänglichen organischen Keywords in den Webmaster-Tools sichtbar gemacht werden.
September
- Google Partners ersetzt das Google Zertifizierungsprogramm. Ab sofort ist die Zertifizierung kostenlos (vorher $50) und es gibt einige neue Kriterien nach denen Google die Qualität der AdWords-Services von Agenturen misst.
Oktober
- Pinterest („we are starting our first test with promoting pins today“) und Instagram („In the next couple months, you may begin seeing an occasional ad in your Instagram feed if you’re in the United States“) führen Werbung ein. Die beiden Plattformen zeigen künftig bezahlte Einträge zwischen den Bildern der Nutzer.
Neues Promotion-Feature bei Pinterest (Quelle: Pinterest)
- Neue Shopping-Kampagnen machen die Google AdWords Product Listing Ads transparenter und optimierbarer. Neue Metriken wie Benchmark CTR und CPC, sowie neue Gruppierungsmöglichkeiten und Labels helfen bei der individuellen Anpassung der Kampagnen.
- Google führt Estimated Total Conversions ein, um Werbetreibenden nicht nur die direkten, sondern auch zusätzlich die geschätzten Conversions anzuzeigen, die durch eine Kampagne zustandegekommen sind – und zwar für alle Endgräte. Erstes Feature ist der neue Conversion-Typ Estimated Cross-Device Conversion. Beispiel für eine Cross-Device-Conversion: Ein Nutzer sucht unterwegs auf seinem Mobiltelefon nach einem Buch und klickt dabei auf eine Mobile Anzeige von Amazon. Später setzt er sich zuhause an seinen PC und bestellt das Buch bei Amazon direkt.
November
- Googles Search Network with Display Select löst die alte Option Search & Display Networks ab. Während der Fokus weiterhin auf dem Suchnetzwerk liegt, verhindert diese neue Option eine ineffiziente Nutzung des Budgets im Displaynetzwerk und zielt stattdessen nur auf einen ausgesuchten Teil ab. Dieser Teil wird durch verbesserte Methoden und Signale zur Vorhersage einer besseren Performance identifiziert. So expandiert man kontrolliert und noch gezielter.
Dezember
- Google stellt ein neues Werbeformat vor: +Post Ads. Mit +Post Ads können Meldungen auf Google+ als Werbebanner im Display-Netzwerk veröffentlicht werden. Die Banner ermöglichen eine direkte Kommunikation zwischen Unternehmen und Kunden durch die Integration von Hangouts.
Integration von Hangouts in +Post Ads
- Facebook beginnt mit dem Testing von Video-Anzeigen. Die Videos werden zukünftig automatisch aber ohne Ton im Newsfeed abgespielt, sobald sie in Sichtweite des Users kommen.